Zahnerkrankungen und Vorsorge

Autorin: Dr. med. vet. Sunayana Mitra

Bei allen Haustieren ist eine regelmäßige Gebisskontrolle durch den Tierbesitzer ratsam. Stellen sich Abweichungen der Normalität ein, sollte der Haustierarzt zu Rate gezogen werden.

Heimtiere ( Meerschweinchen, Kaninchen )

Schon beim Kauf der Tiere sollte man auf gerade gestellte und aufeinander treffende Schneide-zähne achten.

Durch das Anbieten von reichlich Heu und Weichhölzern fördert man das Nagevergnügen der Tiere und gewährleistet einen gleichmäßigen Abrieb der permanent nachwachsenden Zähne.

Körnerfutter ( Kraftfutter ) macht zu schnell satt und die Tiere kauen zu wenig lang. Deshalb sollte Körnerfutter in Maßen und nur bei reichlicher Bewegungsmöglichkeit der Heimtiere gegeben wer-den.

Bei Zahnfehlstellungen reiben sich die Zähne inkongruent ab und es entstehen Zahnspitzen, die entweder in die Zunge oder in die Backenschleimhaut stechen können.

Die Folge sind Schmerz und vorsichtiges Kauen bis zur Fressunlust.

Wird dieser Zustand nicht gleich bemerkt, so magern die Tiere ab und werden allgemein krank, weil das ganze Verdauungssystem gestört ist.

Der Haustierarzt begutachtet besonders die Backenzähne mit besonderen Instrumenten und kor-rigiert die Schnittflächen, so dass das Tier wieder Futter aufnehmen kann.

Vögel

Mit dem Schnabel greifen und knacken die Ziervögel ihre Körner und zerkleinern die Keime durch Reiben des Unterschnabels an der Gaumenplatte.

Schiefstellungen des Schnabels müssen deshalb regelmäßig korrigiert werden.

Bei Wellensittichen wächst der Oberschnabel oft über die Grenzen. Seine Spitze verschwindet dann im Federkleid des Köpfchens.

Ist der Schnabel zu lang, kann kein Futter mehr aufgenommen werden.

Die Schnabelkorrektur nimmt am Besten der Haustierarzt vor.

Hund und Katze

Zahnerkrankungen können bei Hund und Katze auch durch Zahnfehlstellungen oder verblei-bende Milchzähne entstehen.

Das Wechseln vom Milchgebiss zum erwachsenen Gebiss beginnt ca. mit der 12. Lebenswoche.

Den normalen Ablauf des Zahnwechsels sollte der Haustierarzt regelmäßig kontrollieren.

Im fortgeschrittenen Alter der Tiere entwickelt sich Zahnstein, der zu üblem Mundgeruch und Zahnfleischentzündungen führt.

Auch Wurzelentzündungen der Backenzähne sind keine Seltenheit.

Man erkennt die Zahnentzündung vor allem am Mundgeruch, an den veränderten Kaubewegun-gen und schließlich an Schmerzen und Fressunlust und eventuell einer Anschwellung unterhalb des Auges bei der Backenzahnfistel.

Vorbeugend sollte man durch regelmäßige Gabe von Büffelhaut, Ochsenziemern, harten Hunde-kuchen und für Katzen Katzentrockenfutter für das kräftige Kauen der Tiere sorgen.

Man kann die Zähne auch mit einer Tierzahncreme mittels Fingerzahnbürste reinigen.

Eine leckere Methode ist die Gabe von spezieller Zahnsteindiät für Hund und Katze, die es beim Tierarzt gibt.

Bei Zahnerkrankungen ist der Haustierarzt alsbald aufzusuchen, damit dem Tier die Schmerzen einer Zahnfleischentzündung nicht zugemutet werden.

Der festsitzende Zahnstein kann entweder manuell oder präziser mit Ultraschall entfernt werden. Letzteres braucht allerdings eine Kurznarkose, da Hund und Katze den hohen Ultraschallton nicht tolerieren.