Allgemeine Tipps zur Ernährung

Autorin: Dr. med. vet. Sunayana Mitra

1. Hunde und Katzen

Hunde und Katzen sollten mit einem auf ihr Alter und Größe angepassten Futter ernährt werden; so brauchen Welpen großwüchsiger Rassen ein „Puppy Food Large Breed“, Welpen von Zwergrassen dagegen ein normales „Puppy Food“.

In den mittleren Lebensjahren erhält ein ausgewogenes Fertigfutter das Idealgewicht des Tieres. Das Futter muss der Bewegung und Aktivität des Tieres angepasst werden. Die meisten Tiere werden zu gehaltvoll gefüttert und werden übergewichtig. Rechtzeitig bemerkt kann Übergewicht mit einer "Light" - Variante des gewohnten Futters ausgeglichen werden. In speziellen Fällen muss eine medizinische Reduktionsdiät angewandt werden, wobei das Körpergewicht durch kalorienarmes Futter und nicht durch Hungern lassen gesenkt wird.

Die Performance-Variante des Fertigfutters ist ausschließlich für Hochleistungstiere (Schlittenhunde, Bundessiegeraspiranten, tragende und säugende Hündinnen) geeignet. Die reichliche Energie eines Performance - Typs kann von einem normal sportlichen Familienhund nicht verwertet werden. Es resultieren Stoffwechselerkrankungen, die vom Haustierarzt behandelt werden müssen.

Älteren Tieren gebührt die "Senioren" – Variante des gewählten Fertigfutters. Diese ist genau auf die verminderte Leistung von Herz, Nieren Verdauungs-und Bewegungsapparat abgestimmt. Große Hunderassen sollten ein Leben lang 2 x täglich mit kleineren Einzelportionen gefüttert werden, um einer Magendrehung vorzubeugen.

Zur Vorbeugung der Magendrehung gehört auch, dass ein angestrengter Hund nicht mit einer vollen Wasserschüssel alleine gelassen wird, die er womöglich auf einmal austrinkt.

Besser ist es, man gibt einem großen Hund mehrmals hintereinander 2 - 3 Kaffeetassen voll Wasser in seine Schüssel. Flüssigkeiten gelangen in 1/4 Stunde vom Magen in den Darm, so dass bei mehreren kleinen Portionen Wasser im Abstand von 1/2 Stunde keine Magendrehung auftreten kann.

Bei einem selbst zubereiteten Futter für Hund und Katze sollten regelmäßig Vitamine und Mineralien nach Anweisung des Haustierarztes zugesetzt werden.

Ein Häppchen vom Tisch erlauben wir unseren Patientenbesitzern, wobei es die Menge eines Esslöffels pro Grundfutter nicht überschreiten soll.

Wir sind absolut gegen das Füttern von Knochen! Allzu oft mussten wir den Knochenkot aus dem Enddarm des Hundes entfernen, was wegen außerodentlichen Schmerzen oft nur in Narkose des Tieres gelingt. Zur Zahnpflege gibt es im Zooladen ein reichliches Angebot von Büffelhautknochen, Ochsenschwänzen, usw., die selbst beim Verschlucken von größeren Stücken angedaut ausgeschieden werden können.

Rohes Schweinefleisch ist ebenfalls für Hunde und Katzen verboten, weil sich diese Tiere im Gegensatz zum Menschen an der Aujezky´schen Krankheit infizieren können. Diese Erkrankung verläuft ähnlich wie die Tollwut absolut tödlich.

Rohes Geflügelfleisch birgt das Risiko einer Samonelleninfektion für Mesch und Tier.

 

2. Ernährung von Meerschweinchen und Kaninchen

Bei den kleinen Heimtieren stehen die Zahnprobleme im Vordergrund. Durch unvollständiges Abreiben der lebenslang nachwachsenden Zähne können gefährliche Zahnspitzen an den Backenzähnen entstehen oder die Schneidezähne ungehemmt wachsen. Zahnschiefstellungen begünstigen dieses starke Fehlwachstum.

Vorbeugend empfehlen wir:

  • viel Heu
  • Obsthölzer, Weide (Weichhölzer) zum Benagen
  • harte Gemüse (Karotten) zum Knabbern
  • kein oder nur wenig Fertigkörnerfutter (max. 1 Teelöffel / Tag)

Auch bei den kleinen Heimtieren führen ein zu nahrhaftes Fertigfutter und Leckereien zur Körperverfettung, wobei besonders die Leber betroffen ist. Eine so genannte Fettleber hat eine ungenügende Funktionstüchtigkeit und kann sogar beim Hochheben des Tieres einreißen.

Der Trommelsucht (Aufblähung des Darmes) kann vorgebeugt werden, indem man den Heimtieren niemals Klee o. ä. füttert und den Tieren anderes Grünfutter wie Gras, Löwenzahn und Salat nur gründlich gewaschen und abgetrocknet in kleinen Portionen reicht. Meerschweinchen brauchen besonders viel Vitamin - C - haltiges Obst / Gemüse, da sie Vitamin C nicht selber synthetisieren können.

Frisches Trinkwasser muss auch den kleinen Heimtieren ständig zur Verfügung stehen.

Neben der Ernährung ist die Zuwendung zum Tier und reichlich Bewegung von größter Wichtigkeit. Wenn man bedenkt, wie gesellig die kleinen Tiere in freier Natur leben und welch ein großes Revier ihnen dort zur Verfügung steht, so ist ein Leben in Einzelhaft in einem kleinen Hasen – oder Meerschweinchenkäfig doch sehr ungerecht.