Narkoserisiko

Jede Narkose birgt auch bei gesunden Patienten ein allgemeines Narkoserisiko.

Das heißt, statistisch ist ein gesunder Hund zu 0,05% (1 von 2000), eine gesunde Katze zu 0,11% (1 von 900) und ein gesundes Kaninchen zu 1% (1 von 100) gefährdet.

Alter ist keine Krankheit ! Aber es birgt ein höheres Risiko einer noch unerkannten Krankheit.

Ein erhöhtes Narkoserisiko bedeutet nicht, dass eine Narkose nicht möglich ist! Es fordert aber eventuell eine Vorbereitung mit Medikamenten und eine genauere Narkoseüberwachung.

Daher ist eine gründliche Voruntersuchung von Herz-Kreislauf und Organsystemen zur Einschätzung des Narkoserisikos unumgänglich.

Da wir uns an die Leitlinien der Anästhesie halten, muss vor einer anstehenden Narkose ab dem Alter von 5-8 Jahren eine Blutuntersuchung erfolgen. Bei bestehendem Herzgeräusch empfehlen wir eine Herzultraschalluntersuchung (auch ohne Leistungsschwäche).

So können wir Ihren Liebling am besten auf eine Narkose vorbereiten und das Risiko minimal klein halten.

Das Narkoserisiko steigt übrigens auch bei Fettleibigkeit und bei eingeschränkt möglicher Atmung (brachycephale Rassen). Durchfall kann das Narkoserisiko um 30% erhöhen!

Ebenso erhöhen Stress, Sauerstoffunterversorgung, Untertemperatur und Schmerz das Narkoserisiko.

Wir tragen die Verantwortung für Ihr Tier. Um das Narkoserisiko unserer Patienten möglichst gering zu halten und Zwischenfälle rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln:

  • vermeiden wir Stress, indem die Besitzer in der Einschlafphase bei ihren Tieren bleiben.
  • verabreichen wir alle wichtigen Medikamente schon vor dem operativen Eingriff.
  • intubieren wir alle Hunde und Katzen bei Zahnsanierungen und Operationen.
  • kombinieren wir Injektions- mit Inhalationsnarkose.
  • wärmen wir alle Tiere vor, während und nach der Operation.
  • überwachen wir alle Tiere anhand eines modernen Narkosemonitors mit den Werten Puls, EKG, O2-Gehalt im Blut (Pulsoximeter), CO2-Gehalt der Ausatmungsluft (Kapnographie), Atemfrequenz, Blutdruck und Temperatur.
  • bekommen kurznasige Patienten eine besondere Narkoseüberwachung und Therapie.
  • erhalten OP-Patienten grundsätzlich eine Infusion bzw. einen venösen Zugang.
  • genießen alle OP-Patienten eine Sauerstoffanreicherung der Atemluft.
  • heben wir die Narkose per Injektion wieder auf, sodass unsere Patienten wach und gehfähig die Praxis nach der Operation verlassen.
  • wachen die Tiere im Beisein der Besitzer (Bezugsperson) in einem separaten Ruheraum wieder auf.
  • bleiben Heimtiere wegen ihres schwächeren Kreislaufsystems zur Stabilisierung in ihrer eigenen Box mit ihrem eigenen Futter ein paar Stunden länger bei uns unter Beobachtung, werden gewärmt und bei Bedarf mit Futterbrei angefüttert.

Nur in lebensbedrohlichen Zuständen verzichten wir auf die OP-Voruntersuchungen, um Leben zu retten.

Bitte informieren Sie uns, falls Ihr Liebling vor einer anstehenden Operation erkrankt ist!

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Ihr Praxisteam